Deine erste Anlaufstelle, wenn es um Themen rund um die MS geht, kann dein behandelnder Arzt sein. Vertraue dich ihm an und frage gezielt nach Informationen über MS, die speziell auf deine Situation zugeschnitten sind. Es ist wichtig, dass du dich mit den verschiedensten Themen immer an deinen Arzt wenden kannst. Auch kannst du die Möglichkeit nutzen mit einer MS-Nurse zu sprechen
In unserem Artikel „Leben mit MS: 5 Dinge, die dich bei der Bewältigung der MS Diagnose unterstützen können“ haben wir dir bereits von dieser tollen Möglichkeit berichtet.
Ein offenes Gespräch hilft dir dabei Ängste abzubauen und wertvolle Einblicke zu erhalten.
Die eigene Recherche bei Symptomen, Krankheitsbildern und Behandlungsmöglichkeiten ist kaum mehr wegzudenken. Sicher hast du auch schon einmal Dr. Google um Rat gefragt. In der heutigen Zeit beziehen wir die Mehrzahl unserer Informationen aus dem Internet. Dabei kann es leider passieren, dass wir über die verschiedensten Aussagen zu ein und demselben Thema stolpern. Die richtige Auswahl der Informationsquellen ist aus diesem Grund entscheidend.
Nicht immer ist der erste Treffer in der Google-Suche der Beste und Zuverlässigste. Es kann durchaus passieren, dass wir auf Seiten landen, wo wir Gesundheitsinformationen erhalten, die nicht wirklich passend sind. Vielleicht bekommen wir aber gerade dadurch ein gutes Gefühl und übertragen positive Informationen gerne auf unsere eigene Situation. Diese Fehl-Informationen können aber auch Unsicherheiten erhöhen und sogar zu Fehlentscheidungen führen.
Medizinisches Wissen basiert hauptsächlich auf wissenschaftlichen Studien und nicht allein auf ärztlicher Erfahrung. Zuverlässige Gesundheitsinformationen müssen daher auf evidenzbasierten Prinzipien beruhen. Das bedeutet, sie sollten auf den besten verfügbaren Beweisen aufbauen, die den Nutzen oder Schaden medizinischer Maßnahmen belegen und Unsicherheiten transparent kommunizieren.
Eher einseitige und unsachliche Gesundheitsinformationen werden als unzureichend betrachtet und können sogar gefährlich sein, wenn solche Informationen dazu führen, dass Menschen sich unnötigen oder schädlichen Behandlungen unterziehen.
Bevor du deine Recherche startest, mach dir vorab ein paar Gedanken, wonach du suchen möchtest, wie genau deine Suchbegriffe sein können. Bleib auch immer etwas kritisch gegenüber den Informationen, denn auch auf den seriösesten Seiten können Fehler passieren. Checke die erhaltenen Informationen noch einmal quer. Das kann dir mehr Sicherheit geben. Auch kannst du das, was du gefunden hast, noch einmal mit deinem Arzt besprechen. Bitte denk auch daran, dass medizinisches Wissen aus dem Internet nicht immer nützlich ist und auch sehr belastend sein kann.
Wenn du noch tiefer in die Themen rund um die Multiple Sklerose eintauchen möchtest, empfiehlt es sich auf Fach-Literatur zurückzugreifen. Es gibt zahlreiche Bücher über die verschiedenen Teilbereiche des Lebens mit MS. Suche nach Titeln, die auf aktuellem medizinischem Wissen basieren und von Experten verfasst wurden. Auch kannst du auf Bücher zurückgreifen, in denen Menschen mit MS ihre Erfahrungen teilen. Sei dir allerdings bewusst, dass solche Lebensgeschichten sehr emotional sein können. Lies dir auch gerne Bewertungen zu den Büchern durch oder nutze die Leseprobe, um einen Eindruck von den Inhalten zu bekommen und ob diese für Laien gut verständlich sind.
Wissenschaftliche Artikel und Studien sind zudem eine ausgezeichnete Informationsquelle. Sie bieten Einblicke in die neuesten Entwicklungen in der MS-Forschung. Du findest diese Artikel in medizinischen Zeitschriften oder auf Websites von Universitäten. Auf der Website www.deutschesgesundheitsportal.de findest du eine sehr gute Übersicht an Studien zu MS.
Soziale Medien, Blogs und Podcasts können auch wertvolle Ressourcen sein. Einige MS-Expertinnen und Patienten teilen ihr Wissen und ihre Erfahrungen in diesen Medien. Gehe auch hier mit einer gesunden Portion Skepsis durch die virtuelle Welt, denn nicht alles, was in sozialen Medien veröffentlicht wird ist wissenschaftlich fundiert. Auch hier solltest du wachsam sein, welche Informationen du besser noch einmal überprüfen solltest.
Der Erfahrungsaustausch unter Menschen mit MS kann sehr wertvoll sein. Viele alltäglichen Situationen und Herausforderungen sind nicht Bestandteil wissenschaftlicher Untersuchungen und dennoch beschäftigen sie viele Betroffene. Sei hier achtsam mit deinen eigenen Ressourcen und bleib ganz bei dir. Manchmal kann ein Erfahrungsaustausch sehr emotional und belastend sein. Achte hier sehr gut auf dich und schau, welche Informationen dir gut tun und welche deine Ängste und Sorgen eher noch verstärken. Es ist wichtig, dass du deine Grenzen hier sehr genau wahrnimmst und achtest.
Die Suche nach vertrauenswürdigen Gesundheitsinformationen und das damit einhergehende Empowerment, ist ein entscheidender Schritt, um dein Leben mit MS in die richtige Richtung zu lenken. Informiere dich, bleib realistisch und optimistisch, und nutze dein Wissen, um deine Lebensqualität mit MS zu verbessern.