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Deine erste Anlaufstelle, wenn es um Themen rund um die MS geht, kann dein behandelnder Arzt sein. Vertraue dich ihm an und frage gezielt nach Informationen über MS, die speziell auf deine Situation zugeschnitten sind. Es ist wichtig, dass du dich mit den verschiedensten Themen immer an deinen Arzt wenden kannst. Auch kannst du die Möglichkeit nutzen mit einer MS-Nurse zu sprechen

In unserem Artikel „Leben mit MS: 5 Dinge, die dich bei der Bewältigung der MS Diagnose unterstützen können“ haben wir dir bereits von dieser tollen Möglichkeit berichtet.

Ein offenes Gespräch hilft dir dabei Ängste abzubauen und wertvolle Einblicke zu erhalten.

Nutze zuverlässige Gesundheitsportale

Die eigene Recherche bei Symptomen, Krankheitsbildern und Behandlungsmöglichkeiten ist kaum mehr wegzudenken. Sicher hast du auch schon einmal Dr. Google um Rat gefragt. In der heutigen Zeit beziehen wir die Mehrzahl unserer Informationen aus dem Internet. Dabei kann es leider passieren, dass wir über die verschiedensten Aussagen zu ein und demselben Thema stolpern. Die richtige Auswahl der Informationsquellen ist aus diesem Grund entscheidend.

Nicht immer ist der erste Treffer in der Google-Suche der Beste und Zuverlässigste. Es kann durchaus passieren, dass wir auf Seiten landen, wo wir Gesundheitsinformationen erhalten, die nicht wirklich passend sind. Vielleicht bekommen wir aber gerade dadurch ein gutes Gefühl und übertragen positive Informationen gerne auf unsere eigene Situation. Diese Fehl-Informationen können aber auch Unsicherheiten erhöhen und sogar zu Fehlentscheidungen führen.

Wie erkenne ich vertrauenswürdigen Gesundheitsinformationen?

Wir haben 6 Tipps für dich, die du bei deinen Recherchen berücksichtigen solltest.

Medizinisches Wissen basiert hauptsächlich auf wissenschaftlichen Studien und nicht allein auf ärztlicher Erfahrung. Zuverlässige Gesundheitsinformationen müssen daher auf evidenzbasierten Prinzipien beruhen. Das bedeutet, sie sollten auf den besten verfügbaren Beweisen aufbauen, die den Nutzen oder Schaden medizinischer Maßnahmen belegen und Unsicherheiten transparent kommunizieren.

  1. Wer ist der Inhaber der Seite
    Wer stellt die Informationen zur Verfügung? Ein Blick ins Impressum verrät, wer der Urheber der Informationen ist. Eventuell werden in den Artikeln weitere Autoren genannt. Ein Blick in das Profil lohnt sich auch hier, um die Expertise der Informationsgeber zu beurteilen.
  2. Was sind die Motive und Ziele der Herausgeber
    Dienen die Texte als Informationsquelle oder werden andere Absichten damit verfolgt? Meist lässt sich der Zweck der Website erahnen, wenn bspw. Produkte in den Texten beworben werden. In der Regel wirst du in den Informationen fündig, an wen sich die Website richtet und welche Absicht sie verfolgt.
  3. Quellen und weiterführende Informationen
    Gerade bei Gesundheitsinformationen finden sich Quellenangaben, zitierte Studien oder auch weiterführende Informationen. Autoren*innen untermauern ihre Texte sehr gerne mit Quellen und Belegen. Oft sind zusätzlich Literaturlisten zu finden. Mache hier gerne einen Quer-Check und schau, ob die angegeben Quellen wirklich zum Thema des Beitrags passen.
  4. Aktualität der Gesundheitsinformationen
    Wie aktuell sind die gefundenen Beiträge? Gibt es ein Veröffentlichungsdatum oder ein Datum, an dem die Informationen überarbeitet wurden? Sind die Beiträge und Texte bereits seit längerem nicht mehr aktualisiert worden, könnten sie veraltet sein. Dabei gibt es eine Richtlinie von drei Jahren. Vielleicht finden sich auch Angaben zu einer geplanten Aktualisierung (z.B. nachdem Studienergebnisse vorliegen) oder zur Gültigkeit.
  5. Sponsoren / Werbung – Wer finanziert diese Seite?Vertrauenswürdige und unabhängige Gesundheitsinformationen sind werbefrei. Du kannst dafür einmal schauen, ob es Werbung für ein bestimmtes Produkt gibt. Mögliche Sponsoren werden genannt und potenzielle Interessenkonflikte von Autoren und Herausgebern offengelegt. Außerdem sollten seriöse Informationen kostenfrei angeboten werden.
  6. Realistische Darstellung und ausgewogene Informationen
    Sind die Informationen realistisch dargestellt. Werden verschieden Aspekte mit einbezogen? Es sollten immer alle Behandlungsoptionen aufgeführt, sowie auf die Konsequenzen bei Nicht-Behandlung eingegangen werden. Auch die Risiken werden verständlich ausgeführt. Alle Sachverhalte sollten möglichst neutral formuliert sein, damit die Entscheidung nicht in eine Richtung gelenkt wird. Außerdem sollte es einen Disclaimer auf der Seite geben, der einen Hinweis darauf gibt, dass die Informationen keinen Arztbesuch ersetzen.

Eher einseitige und unsachliche Gesundheitsinformationen werden als unzureichend betrachtet und können sogar gefährlich sein, wenn solche Informationen dazu führen, dass Menschen sich unnötigen oder schädlichen Behandlungen unterziehen.

Bevor du deine Recherche startest, mach dir vorab ein paar Gedanken, wonach du suchen möchtest, wie genau deine Suchbegriffe sein können. Bleib auch immer etwas kritisch gegenüber den Informationen, denn auch auf den seriösesten Seiten können Fehler passieren. Checke die erhaltenen Informationen noch einmal quer. Das kann dir mehr Sicherheit geben. Auch kannst du das, was du gefunden hast, noch einmal mit deinem Arzt besprechen. Bitte denk auch daran, dass medizinisches Wissen aus dem Internet nicht immer nützlich ist und auch sehr belastend sein kann.

Fach-Literatur, Bücher und wissenschaftliche Artikel

Wenn du noch tiefer in die Themen rund um die Multiple Sklerose eintauchen möchtest, empfiehlt es sich auf Fach-Literatur zurückzugreifen. Es gibt zahlreiche Bücher über die verschiedenen Teilbereiche des Lebens mit MS. Suche nach Titeln, die auf aktuellem medizinischem Wissen basieren und von Experten verfasst wurden. Auch kannst du auf Bücher zurückgreifen, in denen Menschen mit MS ihre Erfahrungen teilen. Sei dir allerdings bewusst, dass solche Lebensgeschichten sehr emotional sein können. Lies dir auch gerne Bewertungen zu den Büchern durch oder nutze die Leseprobe, um einen Eindruck von den Inhalten zu bekommen und ob diese für Laien gut verständlich sind.

Wissenschaftliche Artikel und Studien sind zudem eine ausgezeichnete Informationsquelle. Sie bieten Einblicke in die neuesten Entwicklungen in der MS-Forschung. Du findest diese Artikel in medizinischen Zeitschriften oder auf Websites von Universitäten. Auf der Website www.deutschesgesundheitsportal.de findest du eine sehr gute Übersicht an Studien zu MS.

Soziale Medien, Blogs und Podcasts

Soziale Medien, Blogs und Podcasts können auch wertvolle Ressourcen sein. Einige MS-Expertinnen und Patienten teilen ihr Wissen und ihre Erfahrungen in diesen Medien. Gehe auch hier mit einer gesunden Portion Skepsis durch die virtuelle Welt, denn nicht alles, was in sozialen Medien veröffentlicht wird ist wissenschaftlich fundiert. Auch hier solltest du wachsam sein, welche Informationen du besser noch einmal überprüfen solltest.

Der Erfahrungsaustausch unter Menschen mit MS kann sehr wertvoll sein. Viele alltäglichen Situationen und Herausforderungen sind nicht Bestandteil wissenschaftlicher Untersuchungen und dennoch beschäftigen sie viele Betroffene. Sei hier achtsam mit deinen eigenen Ressourcen und bleib ganz bei dir. Manchmal kann ein Erfahrungsaustausch sehr emotional und belastend sein. Achte hier sehr gut auf dich und schau, welche Informationen dir gut tun und welche deine Ängste und Sorgen eher noch verstärken. Es ist wichtig, dass du deine Grenzen hier sehr genau wahrnimmst und achtest.

Hier kommen unsere Top 11 Links zu MS Wissen im Netz:

  1. MS UND GESUND – Wissenschaftlich belegte Empfehlungen für ein aktives Leben mit Multipler Sklerose
  2. MS Patientenhandbuch
  3. Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft
  4. Deutsche Gesellschaft für Neurologie
  5. Kompetenznetz Multiple Sklerose
  6. Neurologen und Psychiater im Netz – Berufsverbände für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland
  7. Reine Nervensache Blog – von Prof. Dr. Dr. Meuth
  8. MS Docblog – von Prof. Dr. Mathias Mäurer und Amsel e.V.
  9. Springer Medizin Verlag GmbH
  10. Deutscher Ärzteverlag GmbH
  11. Embryotox – Informationen zur Anwendung von Arzneimitteln in der Schwangerschaft von der Charité Berlin

Gestalte dein glückliches Leben mit MS

Die Suche nach vertrauenswürdigen Gesundheitsinformationen und das damit einhergehende Empowerment, ist ein entscheidender Schritt, um dein Leben mit MS in die richtige Richtung zu lenken. Informiere dich, bleib realistisch und optimistisch, und nutze dein Wissen, um deine Lebensqualität mit MS zu verbessern.